Hörspiel über zwei Hunde in einer gewaltsamen Welt

Die Welpen (2/3)

Pavel und Lotta Zaltsman in Leningrad 1959
Pavel und Lotta Zaltsman in Leningrad 1959 © E Zaltsman, M Zusmanovich
Nach dem Roman von Pawel Salzman |
Zwei Welpen streunen durch eine gewalttätige Zeit, durch ein Land ohne Gesetze und Moral. Was sie als Realität erleben, ist schwer ertragbar, hingegen bringt der Traum gute Gefühle und Sicherheit zurück.
Das Collagenhafte des Romans "Die Welpen" von Pawel Salzman zeigt sich sowohl in der Handlung als auch an seiner künstlerischen Umsetzung. So greift er unter anderem Motive der Fantastik auf und lässt Traum und Wirklichkeit ineinander übergehen. Tiere können daher wie selbstverständlich sprechen. Nicht nur der Mensch ist grausam, auch die Natur. Sie ist bei Salzman keineswegs ein Idyll. Regen, Kälte und Überflutungen bilden das lebensfeindliche Hintergrundpanorama, vor dem marodierende Soldaten und Verhungernde wüten.
Die beiden Welpen, abenteuerlustig und aggressiv der eine, verträumt der andere, erleben zwei Überfälle hungriger Bauern, Raubmorde und die Völlerei der Besitzenden. Und sie beobachten den Todeskampf des Hasen, der für die schwangere Häsin Kohl gestohlen hat und werden selbst Opfer einer listigen, kaltblütigen Eule.
Pavel Zaltsman im Juli 1940
Pavel Zaltsman im Juli 1940© E Zaltsman, M Zusmanovich
1970er Jahre: In den Alma-Ata Bergen
1970er Jahre: In den Alma-Ata Bergen© E Zaltsman, M Zusmanovich
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Die Welpen (2/3)
Nach dem Roman von Pawel Salzman
Übersetzung aus dem Russischen: Christiane Körner
Bearbeitung, Komposition, Regie: Klaus Buhlert
Mit: Bibiana Beglau, Felix Goeser, Franz Pätzold (als Erzählerin und Erzähler)
sowie in weiteren Rollen: Hendrik Arnst, Anton Andreew, Mareike Beykirch, Moritz Ceste, Martin Engler, Moritz Grove, Manuel Harder, Corinna Harfouch, Christopher Heisler, Josephine Hock, Tilda Jenkins, Roman Kanonik, Wolfram Koch, Cristin König, Astrid Meyerfeldt, Vidina Popov, Lars Rudolph, Thomas Thieme u.a.
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 84'34
Eine Wiederholung vom 25.11.2018

Die Welpen Teil 1:

Die Welpen Teil 3:

Hörspielbearbeiter Klaus Buhlert im Interview über "Die Welpen":
Sprechende Welpen und weitere Wirrnisse
(Deutschlandfunk Kultur, Hörspielmagazin, 16.11.2018)

Pawel Salzman, geboren 1912 in Kischinjow (Moldawien). Der Vater, ein Oberst, war deutscher, die Mutter jüdischer Herkunft. Die Eltern ziehen 1925 nach Leningrad. Nach dem Schulabschluss wird Salzman Illustrator, assistiert beim Film. Er lernt den Maler Pawel Filonow kennen, ist beeinflusst von der russischen Avantgarde, schreibt Lyrik und Erzählungen, malt, zeichnet und findet letztlich eine Anstellung als Szenenbildner beim Film. Mit Filmteams reist er quer durch die Sowjetunion: nach Karelien, Sibirien, Tadschikistan. 1941, während der Belagerung Leningrads, verhungern die Eltern. Salzman wird 1942, inzwischen mit Frau und Tochter, nach Kasachstan evakuiert. In Alma Ata arbeitet er bis zu seinem Tod 1985 als leitender Szenenbildner bei Kasachfilm. Der Roman "Die Welpen" entsteht mit Schreibpausen von 1932–1982 und erscheint 2012 erstmals auf Russisch.
Christiane Körner, geb. 1962 in Recklinghausen, studierte Germanistik, Slawistik und Politikwissenschaften. Seit 1999 ist sie als freiberufliche, literarische Übersetzerin aus dem Russischen tätig. 2017 wurde Christiane Körner der "Paul- Celan- Preis" verliehen. Besondere Würdigung fand ihre Übersetzung von Pawel Salzmans Roman "Die Welpen". Sie lebt in Frankfurt/ Main.
Klaus Buhlert, geboren 1950, Komponist und Hörspielregisseur. Hörspielregien u.a. "Hotels" (von Raoul Schrott, BR 1995, Hörspiel des Jahres), "Der Mann ohne Eigenschaften" (von Robert Musil, BR 2004), "George Grosz: Hirnzirkus-Gedankenflüge" (DLR Berlin 2004), "Ulysses" (von James Joyce, SWR/Deutschlandfunk 2012), "Meister und Margarita" (von Michail Bulgakow, BR 2014), "Das Ende der Paraden" (von Ford Madox Ford, BR 2018).
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