Zwischen Shakespeare und Stalin

Von Brigitte van Kann · 25.01.2013
Moskau, Januar 1920. Eine Truppe leidenschaftlicher Schauspieler gründet um ersten Mal in der Geschichte ein jüdisches Staatstheater. Das Ensemble spielt auf jiddisch. "Die größte Errungenschaft der sowjetischen Kunst" jubelt die Presse.
Bald wird der Schauspieler Solomon Michoels zum Künstlerischen Leiter ernannt. Zu seinen brillantesten Rollen zählen "Tewje, der Milchmann" von Scholem Alejchem und Shakespeares "King Lear".

1943 entsendet Stalin den populären Schauspieler in die USA. Er soll Spenden sammeln. Und tatsächlich: Michoels bringt 46 Millionen Dollar für die Rote Armee zusammen. Fünf Jahre später wird er in Minsk tot aufgefunden. Ein Autounfall, heißt es. Doch seinen Weggefährten ist sofort klar: Es ist Mord.


Von Brigitte van Kann
Regie: Gerda Zschiedrich
Produktion: rbb / DLF 2013