Zäune zeigen
Zäune waren für den Aufklärer Jean-Jacques Rousseau die Ursache für Gewalt und für die Ungleichheit zwischen den Menschen. Zäune, so Rousseau, seien immer dann dagewesen, wenn Menschen aufeinander trafen: "Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaum umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir« und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft." Zäune sagen überall das gleiche: bis hierhin und keinen Schritt weiter. Wer sich nicht daran hält, kann Ärger bekommen. Jedes Revier wird anders markiert: Jägerzäune gelten als Ausdruck kleinbürgerlichen Denkens, Stacheldrahtzäune umgeben Gefängnisse und Militäranlagen, in Großbritannien dienen oft Hecken als grüne Begrenzungen.
Nicht nur in den USA entstanden ‚Gated Communities’, Reichenghettos, abgeschirmt durch Alarmanlagen, Zäune und Sicherheitspersonal.
Amerikas Siedler hauten im 19. Jahrhundert Pflöcke in den Boden, um ihr Besitztum zu umfrieden. Andere Kulturen bauten Schutzwälle, um vor Eindringlingen sicher zu sein. Und Zäune waren immer dort besonders begehrt, wo man sie nicht kaufen konnte. In der DDR gab es einen Zaunmangel, der besonders schillernde Eigenkreationen hervorbrachte.
Die Berliner Kulturwissenschaftlerin Nicole Andries formuliert es so: "Die Geschichte des Zauns lässt sich als Geschichte des Kapitalismus lesen." So musste denn 2007 auch ein Zaun die G 8 – Tagungsteilnehmer aus den wichtigsten Wirtschaftsnationen in Heiligendamm vor ungebetenen Gästen schützen.
Das Feature lässt Experten, Zaunfetischisten und jene, die vielleicht gar nicht wissen, dass sie hinter Grenzen wohnen, zu Wort kommen.
Amerikas Siedler hauten im 19. Jahrhundert Pflöcke in den Boden, um ihr Besitztum zu umfrieden. Andere Kulturen bauten Schutzwälle, um vor Eindringlingen sicher zu sein. Und Zäune waren immer dort besonders begehrt, wo man sie nicht kaufen konnte. In der DDR gab es einen Zaunmangel, der besonders schillernde Eigenkreationen hervorbrachte.
Die Berliner Kulturwissenschaftlerin Nicole Andries formuliert es so: "Die Geschichte des Zauns lässt sich als Geschichte des Kapitalismus lesen." So musste denn 2007 auch ein Zaun die G 8 – Tagungsteilnehmer aus den wichtigsten Wirtschaftsnationen in Heiligendamm vor ungebetenen Gästen schützen.
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