Terror in den Südstaaten
Wie die Lynchjustiz an Afroamerikanern bis heute nachwirkt
Von Thomas Reintjes
Regie: Anna Panknin
Es sprachen: Daniel Berger, Gregor Höppner, Richard Hucke, Anja Jatzeschan, Hans-Gerd Kilbinger, Nina Lentföhr, Janina Sachau, Sylvia Systermans und Josef Tratnik
Ton und Technik: Gunther Rose und Hanna Steger
Weitere Tonaufnahmen von Kiazad Ehya, Annie Nguyen und Trevor Pogue
Mit Dank an Faye Howell
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2018
Terror in den Südstaaten
43:53 Minuten

Thomas Miles wurde 1912 in Louisiana brutal gelyncht, weil er mit einer weißen Frau geflirtet haben soll. Er ist einer von mehr als 4000 Afroamerikanern, die zwischen 1877 und 1950 vor allem in den Südstaaten der USA ein Opfer der Lynchjustiz wurden.
Teilweise wurden Lynchings in der Zeitung angekündigt, und Sonderzüge eingesetzt, damit möglichst viele das Spektakel verfolgen konnten. Opfer wurden aus Arrestzellen geholt, während Polizei und Justiz zusahen. Die Täter gingen straffrei aus.
Die Familie von Thomas Miles floh wie viele Hunderttausende vor dem Terror aus den Südstaaten. Sie wurde damit Teil der Great Migration, der größten Völkerwanderung innerhalb eines Staates.
Die Opfer der Lynchjustiz haben bisher wenig Anerkennung oder Wiedergutmachung erfahren. In Alabama eröffnete die Equal Justice Initiative 2018 eine Gedenkstätte, in der auch Thomas Miles gedacht wird.

Ein Portrait von James Johnson.© Deutschlandradio / Thomas Reintjes

Eine Sammlung von Erde von Orten, an denen Lynchmorde stattgefunden haben.© Deutschlandradio / Thomas Reintjes

Baustelle des National Memorial for Peace and Justice in Montgomery, Alabama.© Deutschlandradio / Thomas Reintjes
Thomas Reintjes ist freier Journalist, Radio- und Podcast-Produzent. Seine Sendungen über Themen aus Gesellschaft und Wissenschaft wurden vielfach ausgezeichnet. Thomas Reintjes lebt seit 2013 in den USA.