"Wer sich nicht bewegt, kann nichts bewegen"

Von Peter B. Schumann · 17.05.2013
Die Favela Santa Marta, die kleinste der zahllosen Armensiedlungen von Rio de Janeiro, wurde 2009 als erste befriedet. Die Gewalttäter wurden vertrieben, und die Infrastruktur wurde endlich dem Standard in den besseren Vierteln der Stadt angepasst. In diesem Transformationsprozess spielt die Kultur eine wichtige Rolle.
Eine der zentralen Figuren nennt sich Rapper Fiell und ist ein junger Mann Anfang 30, der sich dem Hip-Hop, der Protestmusik in den Favelas verschrieben hat. Er hat sich zum Agitator entwickelt, betreibt ein kommunales Radioprogramm, wenn es nicht gerade verboten wird, dreht Videos über die sozialen Probleme und hat seine Erfahrungen bereits in einer viel gelesenen Fibel niedergeschrieben, sein Beitrag zur "marginalen Literatur".

Andere, wie der Friseur Cesar, machen Theater. Und Gilson ist es gelungen, aus der Kriminalität auszusteigen und als Organisator von Samba-Veranstaltungen sowie als Fremdenführer von Santa Marta sein Brot zu verdienen. Denn längst ist die Favela auch zu einer nicht unumstrittenen Touristenattraktion geworden.


Regie: der Autor
Produktion: DLF 2013