Krimi-Hörspiel: Das Elend der Nachkriegszeit

Hinkel

55:13 Minuten
Nachkriegszeit - Flüchtlinge
Flüchtlinge auf einer Aufnahme aus der Nachkriegszeit: Ist Ili wirklich die, für die sie sich ausgibt? © picture alliance / dpa
Von Susanne Ayoub |
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Der große Krieg ist zu Ende. Doch nichts ist gut. Ruinen, Hunger und Elend soweit das Auge reicht. Mittendrin sitzt auf einer Bordsteinkante ein Mädchen: heruntergekommen, 14 Jahre alt, ein totes Baby im Arm. Wer ist sie? Und warum ist das Baby tot?
Polizist Karas nimmt das Mädchen mit auf die Wache. Sie nennt sich Ili, besitzt keine Papiere und erzählt von einem Keller, in dem sie Unterschlupf fand. Dort hauste sie mit einer Frau namens Anna, die für den Zuhälter Tschick anschaffen ging. Das tote Baby, das Ili bei ihrer Ergreifung im Arm trug – es ist Annas. Immer, wenn Anna von einem Kunden besucht wurde, fuhr Ili das Baby spazieren.
Ili sagt: „Anna kommt nicht mehr. Niemand kommt mehr zurück. Es ist alles aus und vorbei.“
Doch schon bald kommen dem Polizisten Karas Zweifel an der Geschichte. Ist Ili wirklich die, für die sie sich ausgibt?
Abgebildet: Andrea Getto, Pippa Galli (Ili), Philipp Hochmair (Tschick) v.lks.
Abgebildet: Andrea Getto, Pippa Galli (Ili), Philipp Hochmair (Tschick) v.lks.© Deutschlandradio / Jonas Maron

Hinkel
Von Susanne Ayoub
Mit: Eva Mayer, Pippa Galli, Philipp Hochmair, Alexander Ebeert und Sabina Trooger
Ton und Technik: Thomas Monnerjahn und Jan Fraune
Komposition: Sabine Worthmann
Regie: Andrea Getto
Produktion: DKultur 2014
Länge: 54'07
Eine Wiederholung vom 05.05.2014

Susanne Ayoub, geboren 1956 in Bagdad, lebt in Wien. Als Schriftstellerin und Regisseurin arbeitet sie für Radio, Film und Theater. In ihren Stoffen bearbeitet sie häufig historische Frauenschicksale. Der 2004 erschienen Kriminalroman „Engelsgift“ wurde ein internationaler Erfolg. Zuletzt wurde sie 2022 mit dem Münchner Filmpreis ausgezeichnet.