Warten auf ein Echo - Hommage an Meret Oppenheim

Von Elke Heinemann · 14.10.2006
Paris 1934: Die junge Meret Oppenheim ist eine der wenigen Künstlerinnen im Kreis der Surrealisten. Sie notiert ihre Träume, posiert für Man Ray nackt an einer Druckerpresse, arrangiert Wort-Collagen und malt ein Phantasieporträt ihres Liebhabers Max Ernst.
Obwohl sie 1936 mit "Le Déjeuner en fourrure", einer mit Pelz beklebten Tasse, die Ikone des Surrealismus produziert, bleibt sie unbekannt. Zurückgekehrt in die Schweiz, fällt sie 1937 in eine Schaffenskrise, die sie als Resultat der uralten Entwertung des Weiblichen deutet: die innere Balance sei zerstört.
Erst seit den 60er Jahren finden ihre Ideen und Werke in der Öffentlichkeit ein Echo.

Regie: Martin Zylka
Darsteller: Helene Grass, Markus Scheumann
Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2005
Länge: 54'30

Elke Heinemann, geboren 1961 in Essen, Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule. Nach Aufenthalten in Paris und London lebt sie heute als freie Autorin in Berlin: Essays, Prosatexte und Hörfunksendungen. Preis des österreichischen Floriana-Literaturwettbewerbs für "Der Spielplan. Ein Liebesroman" (2006).