Die 40 Tage von Ossola

Von Mirko Schwanitz · 06.09.2016
Im September 1944 befreiten italienische Partisanen das Ossola-Tal. Im Norden Italiens keilt es sich als 1.600 Quadratkilometer großes Dreieck zwischen die Schweizer Kantone Tessin und Wallis. Am 10. September 1944 gründeten Partisanen hier die Republik Ossola. Sie installierten eine zivile Regierung, eine auf demokratischen Prinzipien beruhende Justiz, begannen, das faschistische Schulsystem zu reformieren, schlossen Handelsverträge mit der Schweiz.
70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert nicht nur das Haus des Widerstands in Fondotoce an dieses vergessene Kapitel des Krieges. Die Spuren der Kämpfe sind noch heute sichtbar in den verlassenen Dörfern der heute fast unzugänglichen Berge des Val Grande.
Nur noch wenige wissen, dass das demokratische Nachkriegsitalien seinen Ursprung in den Gesetzen und Verordnungen der Partisanenrepublik Ossola hatte und dass sich hier eines der dramatischsten Kriegskapitel in den Alpen ereignete.
Redaktion: DLF 2016