Tagebücher eines radikalen Künstlers

Im Schatten des amerikanischen Traums

Berlin: Eine Besucherin fotografiert Bilder in der Ausstellung des amerikanischen Künstlers David Wojnarowicz im KW Institute for Contemporary Art. Das Ausstellungshaus präsentierte 2019 drei Einzelausstellungen von AIDS-Aktivisten. oto: Sven Braun/dpa | Verwendung weltweit
Bilder in der Ausstellung des amerikanischen Künstlers David Wojnarowicz im KW Institute for Contemporary Art (2019). © picture alliance/dpa / Sven Braun
Von Jean-Claude Kuner · 28.04.2020
So viel Aufmerksamkeit hatte der New Yorker Künstler David Wojnarowicz noch nie. In den 1980ern war er Teil des New Yorker Undergrounds. Heute ist seine radikale, politische Kunst nicht nur in den USA gefragter denn je.
David Wojnarowicz, 1954 in Red Bank (New Jersey) geboren, war in den 70er und 80er Jahren fester Bestandteil der New Yorker Kunstszene. Als Autor und Fotograf war er ein scharfer Analytiker seiner Zeit und kämpfte mit radikalen ästhetischen Mitteln gegen die regressiven und rassistischen Kräfte in Kunst und Politik. Als er 1992 an AIDS starb, hinterließ er dutzende Audiotagebücher mit Reflektionen seiner Kunst und seines Lebens. Ausgehend von diesen Aufnahmen zeichnet das Feature ein Portrait des Künstlers in seiner Zeit und geht der Frage nach, warum Wojnarwoicz heute so geschätzt wird wie nie zuvor.
Ameisen krabbeln über ein Jesuskreuz. Filmstill aus dem Video "A Fire in my Belly" von David Wojnarowicz
Ameisen krabbeln über ein Jesuskreuz. Filmstill aus dem Video "A Fire in my Belly" von David Wojnarowicz, 1986-87 entstanden© imago stock&people

Im Schatten des amerikanischen Traums
Die Audio-Tagebücher des Künstlers David Wojnarowicz
Von Jean-Claude Kuner
Regie: der Autor
Mit: Bernd Moss, Ole Lagerpusch, Boris Aljinovic, Jutta Hoffmann
Ton: Peter Avar, Martin Scholz
Produktion: RBB 2020
Länge: 54'33

Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, arbeitete von 1982 bis 1996 als Theater- und Opernregisseur, seit 1996 als Rundfunk-Autor und Regisseur. Erhielt für seine Arbeiten mehrere Preise: "Traumrollen" (Deutschlandfunk/HR 2013) wurde als Hörspiel des Jahres 2013 ausgezeichnet. "Bukhara Broadway" (RBB/Deutschlandfunk/NDR 2012) wurde 2013 von der Asia-Pacific Broadcasting Union als bestes Feature ausgezeichnet. Zuletzt: "Fake Family – Menschenverleih in Japan" (Deutschlandfunk Kultur/WDR 2019).
Ein Porträt des Regisseurs Jean-Claude Kuner
.© Deutschlandradio / Jonas Maron
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