Studiozeit Hörspiel

Es geht nicht darum, sich kennenzulernen, sondern sein Leben zu ändern

Feature von Walter van Rossum · 14.06.2005
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg betrat der Schriftsteller und Philosoph Jean-Paul Sartre die öffentliche Bühne. Ohne Rücksicht auf die Zeremonien des Geistes verwandelte er das Wort und das Denken in eine Streitmacht, wie seit der Aufklärung nicht mehr geschehen - und erst recht nach Sartre nicht.
Die Lektionen der Philosophie, die Bühne des Theaters, die Prosa der Literatur und die Kommentare der Essays interessierten ihn nur, wenn sie dazu beitrugen, den Menschen und die Welt zu realisieren. Schon die zeitgenössischen Geistesverweser haben ihn dafür gründlich gehasst... Längst herrscht wieder Ruhe. Dieses Feature erinnert an das Projekt eines einzigartigen Intellektuellen: die Unruhe.

Produktion: Deutschlandfunk 2005
Länge: ca. 49’

Walter van Rossum, Jahrgang 1954, Journalist und Autor. Er veröffentlichte 1990 eine Studie über Sartre: "Sich Verschreiben", 1998 erschien eine Paarbiographie zu Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. 2004: "Meine Sonntage mit Sabine Christiansen".