Srebrenica

United Nothing

Eine Frau trauer am Grab eines Verwandten in der Nähe von Srebrenica.
Gedenken an die Toten von Srebrenica. © DIMITAR DILKOFF / AFP
Von Rainer Schwochow · 29.12.2015
Ein Abgeordnetenbüro in Den Haag: Anne, 45. Ein Einfamilienhaus in einem idyllischen Vorort von Amsterdam: Hans, Ende 50. Ein Büro im Lager Westerbork, jenem Ort, von dem Anne Frank auf die Todesreise in die deutschen Vernichtungslager geschickt wurde: Ebel, 65. Vor 20 Jahren waren die drei Männer als Blauhelmsoldaten in Srebrenica. Wie haben sie die letzten Tage erlebt?
Dort wurden am 11. Juli 2014 175 Tote mit einer großen Zeremonie bestattet. Ermordet bei dem Massaker an moslemischen Bosniern im Juli 1995. Wenige Tage später, Mitte Juli 2014, stellte ein Gericht in Den Haag die Mitschuld der Niederlande am Tod von 300 bosnischen Männern fest.
Aber wen belastet das Gericht mit seinem Schuldspruch? Die Regierung? Die Armeeführung? Die beteiligten Blauhelmsoldaten? Auch ohne dieses Urteil werden die drei Männer die Frage nach ihrer Verantwortung nicht mehr los. Wie kommen sie heute damit zurecht?
Produktion: DLF 2015