Sprache und Herrschaft

Freitag lernt sprechen

Illustration aus dem 19. Jahrhundert: Robinson Crusoe und Freitag. Das Buch von Daniel Defoe wurde erstmals im April 1719 veröffentlicht. f
Robinson führt Freitag in seine Sprache ein. © imago
Von Dieter Kühn · 25.01.2017
Robinson führt Freitag in seine Sprache ein, bringt ihm Wörter und Redensarten bei. Er genießt die Überlegenheit, spielt sie immer wieder aus gegen Freitag, der kaum etwas versteht.
Robinson wählt aus, was er Freitag an Sätzen beibringen will: Freitag darf durch die Sprache nicht lernen, sich zu befreien. Also wird Robinson mit ihm eine Sprache einüben, die das Herrschafts-Verhältnis auf der Insel nicht in Frage stellen oder gar auflösen kann.

Regie: Friedhelm Ortmann
Mit: Helmut Lohner und Milo Pavlovic
Produktion: WDR 1972

Länge: 46'02

Dieter Kühn, geboren 1935 in Köln, gestorben 2015 in Brühl, war ein deutscher Schriftsteller. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Biografien, Kinderbücher, Essays, Gedichte, Theaterstücke und zahlreiche Hörspiele, bei denen er manchmal auch selbst Regie führte. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. für sein Hörspiel "Goldberg-Variationen" (BR/HR 1974) den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Zuletzt: "Der rasende Roland" (WDR 2014).