Soldaten im Auslandseinsatz

Kaputte Krieger

Soldaten, die mit schweren Traumata aus dem Auslandseinsatz kommen, sind oft mit den seelischen Folgen alleine.
Soldaten, die mit schweren Traumata aus dem Auslandseinsatz kommen, sind oft mit den seelischen Folgen alleine. © imago/Papsch
Von Tom Schimmek · 30.06.2020
Die Zahl der heimgekehrten Soldaten mit schweren Traumata steigt. Nur zögernd sprechen sie von ihren Kriegserlebnissen. Den Panikattacken und Depressionen. Dem Zittern und Schwitzen noch Jahre nach dem Einsatz. Die Bundeswehr setzt nun auf mehr Psychologen und testet Online-Therapien.
Wer als "kaputter Krieger" aus dem Auslandseinsatz heimkehrt, muss oft allein klar kommen, mit den seelischen und materiellen Folgen. Als Manfred im Jahr 2003 aus Afghanistan zurückkehrte, schien ihm das deutsche Leben plötzlich oberflächlich und belanglos. Er merkte damals schon, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Manchmal tickte er aus. Und zog schnell in den nächsten Einsatz. Manfred hat eine Posttraumatische Belastungsstörung. Er fühlt sich oft unsicher: Unter Fremden, in der Bahn, im Tunnel wenn sich der Verkehr staut. Dann kommt die Panik.

Kaputte Krieger
Von Tom Schimmek
Regie: Andreas Meinetsberger
Mit: Shenja Lacher, Ellen Schweda
Ton: Holger König, Hans Peter Ruhnert
Produktion: MDR 2018
Länge: 54'17

Tom Schimmeck, geboren 1959, Autor, Reporter, Mitbegründer der "taz". Ernst-Schneider-Preis für "Tonfänger" (MDR 2007), Deutscher Sozialpreis und Bremer "Rüdi" für "Koma-Kicks" (NDR 2008). DRK-Medienpreis 2019 für "Kaputte Krieger".