Rote Armee Fraktion

Die Tochter der Terroristin

Fahndungsposter, das RAF-Terroristen zeigt
Die Polizei fahndete nach den RAF-Terroristen in 20 Ländern. © imago
Von Rosvita Krausz  · 04.05.2019
Jutta M. ist für die RAF in den Untergrund gegangen. Die Tochter Claudia lässt sie bei deren Vater zurück. Bis heute kämpft Claudia darum, die Entscheidung ihrer Mutter zu verstehen.
Das Rätsel ihrer verschwundenen Mutter lag wie ein Schatten über Claudias Kinderleben. Auf dem Schulweg sah sie Fahndungsfotos: "Gefährliche Terroristin Jutta M. gesucht. 100.000 DM für den, der einen Hinweis geben kann." Sie schämte sich für ihre Mutter, hatte aber gleichzeitig Sehnsucht nach ihr. Was eine Terroristin ist und warum man sie suchte, hat ihr niemand erklärt. Seit ihrem 4. Lebensjahr sorgte Vater Ernst P. für das Kind. Jutta kam nur selten vorbei. Nach dem Attentat auf Jürgen Ponto 1977 war sie 14 Jahre lang ganz verschwunden.

Die Tochter der Terroristin
Feature von Rosvita Krausz
Regie: Wolfgang Bauernfeind
Mit: Tina Engel, Joachim Schönfeld
Ton: Holger Kliemchen
Produktion: MDR 2018
Länge: 54'18

Rosvita Krausz, geboren 1945 in Potsdam, Hörfunkjournalistin. Sie studierte Germanistik in Hamburg und besuchte die NDR-Rundfunkschule bei Axel Eggebrecht. Als Feature-Autorin ist sie für ihre gründlichen Recherchen bekannt. Sie versucht immer, sich der Wahrheit von vielen Perspektiven zu nähern. Ihre Stücke erzählen von Außenseitern, Grenzgängern und Traumatisierten. Rosvita Krausz lebt und arbeitet in Hamburg. Zuletzt für Deutschlandradio: "Er arbeitete umsichtig und gewissenhaft – Über den Krankenhausmörder Niels Högel" (Dlf 2018).