Requiem für Ernst Jandl

"will nicht mehr weiden"

Die österreichische Schrifstellerin Friederike Mayröcker im Oktober 2014
Die österreichische Schrifstellerin Friederike Mayröcker im Oktober 2014 © imago/SKATA
Hörspiel von Friederike Mayröcker · 16.05.2017
"Der Verlust eines so nahen Menschen, eines Hand- und Herzgefährten ist etwas ganz und gar Erschütterndes, aber vielleicht ist es so, dass man weiter mit diesem Herz- und Liebesgefährten sprechen kann [...] und vermutlich Antworten erwarten darf." Das schreibt die Autorin Friederike Mayröcker unmittelbar nach dem Tod des Dichters und Hörspielautors Ernst Jandl im Sommer 2000. Ein halbes Jahrhundert lebten und arbeiteten die beiden zusammen.
Friederike Mayröckers Requiem für Ernst Jandl ist Ausdruck des Schmerzes über den Verlust und zugleich der Versuch, ihre Schreibexistenz ohne die tägliche Anwesenheit des ihr wichtigsten, geliebten Menschen zu führen. Schreiben als Trauerarbeit.
Komposition: Martin Haselböck
Regie: Ulrich Gerhardt
Mit Jutta Lampe
Produktion: BR/ORF 2001
Länge: 35'13

Friederike Mayröcker, geboren 1924 in Wien, lebt dort als freie Schriftstellerin. Sie erhielt u.a. den Hörspielpreis der Kriegsblinden (1968, zusammen mit Jandl), den Literaturpreis des SWF Baden-Baden (1985), den Friedrich-Hölderlin-Preis (1993) und den Georg-Büchner-Preis (2001). Der BR produzierte ihre Hörspiele "Lection" (1991), "Obsession" (1993), "Die Hochzeit der Hüte" (1995). Ulrich Gerhardt, geboren 1934 in Berlin, Regisseur, Hörspielleiter beim SFB von 1980 bis 1986, lebt heute als freier Regisseur in Berlin. 1993 erhielt er den Karl-Sczuka-Preis für die BR-Produktion "Übergang über die Beresina".