Reihe: Vielstimmig

Nun singen sie wieder

Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (undatierte Aufnahme).
Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (undatierte Aufnahme). © picture alliance / dpa / Undatierte Aufnahme
Von Max Frisch · 05.03.2017
Der Krieg macht Menschen zu Opfern und Tätern. Max Frisch verfolgt das Schicksal von Soldaten und Zivilisten und lässt sie nachsinnen: über ihre verlorene Vergangenheit, ihre geraubte Zukunft; über Gewissen und Gehorsam, über das Böse und die Schönheit der Welt.
In einem Kloster begegnen sich Mörder wie Ermordete wieder: "Wir alle sind da, bis wir das Leben kennenlernen, das wir zusammen hätten führen können." Der Chor der Getöteten hebt an zu singen, wann immer Menschen schießen und sterben.

Regie: Cläre Schimmel
Mit: Helga Erlinghagen, Gerti Fricke, Margot Heim, Christine Kayßler, Ernst Dietz, Gerhard Eichwein, Hans-Heinz Franckh, Michael Hapatz, Kurt Jung, Michael Konstantinow, Hans Kronek, Willy Leyrer, Harald Mannl, Peter Ruge, Egon Schäfer, Otto Schlandt, Friedrich Schönfelder, Heinz-Walter Weiss
Komposition: Kurt Stiebitz
Ton: Herbert Kara, Werner Seth
Produktion: SDR 1947

Länge: 80'02


Max Frisch kam 1911 in Zürich zur Welt. Dort studierte er zunächst Germanistik, dann Architektur. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte er zu einem der einflussreichsten Dramatiker, Essayisten und Romancier im deutschsprachigen Raum. Oft hinterfragen Frischs Texte das Selbstverständnis seines Heimatlands und die Aufarbeitung der europäischen Vergangenheit. "Nun singen sie wieder" ist das zweite Theaterstück des Autors. Es wurde 1946 in Basel uraufgeführt. 1991 starb Max Frisch in seiner Geburtsstadt.
Cläre Schimmel wurde 1906 in Stuttgart geboren. Sie begann als Schauspielerin, Sängerin und Rundfunksprecherin, bevor sie ab den 1940er-Jahren Regiearbeiten übernahm. Zwischen 1945 und 1967 leitete sie die Hörspielabteilung des Süddeutschen Rundfunks. Schimmel starb mit 84 Jahren in ihrer Geburtsstadt.