Reihe: Vielstimmig - Dystopischer Zauber der Großstadt

Kuno Kohns Capriccio

Regisseur Leonhard Koppelmann im Studio
Regisseur Leonhard Koppelmann © Deutschlandradio - Sandro Most
Von Hermann Kretzschmar · 14.05.2017
Bettler, Lahme, Dirnen. Eine Stadt voller Aussätziger. Wie ein Gespenst bewegt sich zwischen ihnen Kuno Kohn, ein kleiner, buckliger Schatten.
Ermattet von sich selbst wird er den Tod finden - "ich kann nicht aushalten, ein ganzes Leben bei mir zu bleiben". Zuvor aber erlebt er seine sexuelle Erweckung, ein wenig Ruhm in der Dichtkunst und vielleicht sogar die Liebe. Kuno Kohn ist das Alter Ego des im ersten Weltkrieg jung gefallenen Schriftstellers Alfred Lichtenstein.

Regie: Leonhard Koppelmann und Hermann Kretzschmar
Mit: Lars Rudolph, Sandra Bayrhammer, Michael Lade, Christian Redl
Komposition: Hermann Kretzschmar
Ton: Roland Grosch, Julia Kümmel
Produktion: HR/SWR 2011
Länge: 58'26

Hermann Kretzschmar, geboren 1958 in Hannover, studierte zunächst Germanistik und Schulmusik. Heute Pianist des Ensemble Modern, er komponiert zeitgenössische Musik und Radiostücke, darunter die Hörspiele "Strahlungen" (HR 2004), "Arnold auf dem schönen Berg" (HR 2009) oder "Het Witte Kind" (HR 2010). Zuletzt mit Leonhard Koppelmann: "Manhattan Transfer" von John Dos Passos, als Sechsteiler produziert von SWR/DLF 2016, ausgezeichnet als Hörspiel des Monats Mai.