Politisches Feature

Die Aufarbeiter

Von Ed Stuhler |
Die "Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" hat einen so langen Namen, dass sie im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem des jeweiligen Leiters abgekürzt wird. Mit der Schaffung der Gauck-Behörde wurde im Oktober 1990 das weltweit einmalige Experiment gewagt, Geheimdienstakten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Erstritten wurde die Behörde von Bürgerrechtlern der DDR, die im Winter 1989/90 durch Besetzung der Stasi-Dienstellen eine gigantische Spurenvernichtung stoppten.
Noch heute warten etwa 15000 Säcke mit zerrissenen Akten darauf, mühsam zusammengepuzzelt zu werden. In den Archiven lagern ca. 180 Kilometer Akten. Sie beinhalten die weltweit größte Sammlung von Lebensläufen. Bisher haben mehr als eine Million Menschen einen Antrag auf Einsicht in ihre Akten gestellt, und jährlich kommen noch immer über 90000 Anträge hinzu.

Produktion: Deutschlandfunk 2006

Das Manuskript zur Sendung finden Sie in der Rubrik "Downloads".