Politisches Feature

"Deutschland gab uns alles und nichts"

Von Ulrike Klausmann |
Die Italiener waren die Ersten, die nach dem Krieg als Arbeiter nach Deutschland kamen. Heute, 50 Jahre nach Abschluss des deutsch-italienischen "Gastarbeiterabkommens", gelten sie im Allgemeinen als die am besten integrierten Migranten. Doch wie fühlen Italiener sich in Deutschland? Wie kommt es, dass viele Mitglieder der zweiten Generation die Standards einer geglückten Integration, wie zum Beispiel einen erfolgreichen Schulabschluss, nicht erfüllen?
Im Mittelpunkt des Features steht die Familie Pennino aus Neapel. Die Eltern kamen Anfang der 60er Jahre nach Köln. Ihre Geschwister - ebenfalls Arbeitsmigranten - sind nach Italien zurückgekehrt. Sie aber blieben, denn ihre inzwischen erwachsenen Kinder fühlen sich hier zu Hause. Sie führen ein Leben zwischen den Kulturen. Der jüngste Sohn Rosario ist Sänger in der Hip Hop Band "Microphone Mafia". Zusammen mit den beiden türkischen Rappern Kutlu Yurtseven und Önder Bardakcei thematisiert er die Situation der "Schwarzköpfe" - wie er die Migranten nennt - in deutschen Städten. Eines seiner Lieder trägt den Titel: "Ein Vierteljahrhundert und immer noch fremd".