Polens homo- und transfeindlicher Kulturkampf

Hass gegen Liebe

52:51 Minuten
Die polnische Nationalflagge auf dem Untergrund der Regenbogenflagge, Lublin Polen Oktober 2021.
Flagge der Pride Parade in Lublin am 23. Oktober 2021. © Imago / ZUMA Wire
Von Lukasz Tomaszewski · 10.12.2021
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Nicht-heterosexuelle Menschen in Polen erfahren Hass, Ausgrenzung und Gewalt. Die rechte Regierung führt einen Kulturkampf. Die traditionelle Familie soll gegen eine sogenannte „LGBT-Ideologie“ verteidigt werden. Wie konnte es so weit kommen?
Der Krakauer Erzbischof Marek Jędraszewski spricht von einer "Regenbogen-Seuche". Präsident Andrzej Duda nennt die Förderung der Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender eine "Ideologie", die destruktiver als der Kommunismus sei. Mit dieser Rhetorik gewann er die Wahlen 2020. Im Namen der Wahrung christlicher Traditionen und eines konservativen Familienbildes richten über 100 Kommunen sogenannte "LGBT-freien Zonen" ein. Damit werden queere Menschen gesellschaftlich und institutionell diskriminiert und ihrer Freiheitsrechte beraubt.
Die homo- und transfeindliche Rhetorik hat in Polen längst die Grenzen des Sagbaren überschritten und treibt Menschen ins Exil. Doch die Politik der Intoleranz und Ausgrenzung spaltet das Land nicht nur. Sie erfährt momentan auch starken Gegenwind von Aktivistinnen und Aktivisten und der Opposition.
Wie reagiert die Europäische Union?

Hass gegen Liebe
Polens homo- und transfeindlicher Kulturkampf
Von Lukasz Tomaszewski

Regie: Thomas Wolfertz
Es sprachen: Wolf Aniol, Markus Bachmann, Lisa Bihl,
Wolfgang Rüter, Daniel Rothaug, David Vormweg, Bruno Winzen
und der Autor
Ton und Technik: Olaf Dettinger
Redaktion: Tina Klopp/Jenny Marrenbach
Produktion: WDR/Deutschlandfunk 2021

Łukasz Tomaszewski, geboren 1982 im polnischen Minsk Mazowiecki, hat in Berlin, Potsdam und Kraków Politikwissenschaften und Internationale Politik studiert. Seit 2010 arbeitet er als Autor und Moderator, unter anderem für WDR und Deutschlandradio.