Panzer, Pferde, Patrioten

Der unheimliche Reiz von Nazi-Kitsch und Kriegsgerät

Eines von zwei Aquarellen, von Adolf Hitler gemalt, wird am 07.10.2015 in der Daphineh Galerie in Teheran (Iran) ausgestellt. Nach Angaben der Galeristin wurden die Bilder Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien angefertigt. Damals fristete der spätere Diktator sein Dasein dort als Kunstmaler.
Ein Aquarell von Adolf Hitler gemalt © picture-alliance / Farshid M. Bina
Von Tom Schimmeck · 20.05.2016
Briefe, Orden, Uniformen, Kriegsgerät und Nazikunst sind gefragt. Auf Auktionen, Flohmärkten und in den Weiten des Internet erzielen Devotionalien des Dritten Reiches Höchstpreise. Manchmal stoßen Fahnder in deutschen Kellern und Scheunen auf rostige Panzer, tonnenschwere Statuen und Kunsttrümmer, die einst für die Welthauptstadt Germania gefertigt wurden.
Selbst Postkarten-Kitsch des mittellosen Straßenmalers Adolf Hitler verkauft sich prächtig. Hitler, der zweimal versuchte Aufnahme an der Wiener Kunstakademie zu finden, soll tausende Motive gemalt haben, um sich in Wien und München über Wasser zu halten. 2013 zahlte ein Sammler 133.000 Euro für ein kleines München-Motiv (Standesamt und Altes Rathaus München). Im Juni 2014 ging ein Hitler-Aquarell von Schloss Neuschwanstein für 100.000 Euro an einen chinesischen Fan.
Worin besteht der Reiz eines echten Hitlers? Warum steht eine Widmung von Joseph Goebbels mit 700 Euro im Katalog? Was ist die Botschaft von Arno Brekers Bronzemuskeln? Eine Rundreise durch die Welt der braunen Sammler.
Produktion: DLF 2016



*In einer vorigen Version der Programmankündigung war das Skript des Features angefügt. Dies haben wir entfernt.