Originaltonhörstück aus 12 Stimmen

Verirrhaus

Der Schriftsteller Paul Wühr
Der Schriftsteller Paul Wühr © picture-alliance / dpa / Schilling
Hörspiel von Paul Wühr · 10.07.2017
In diesem Originaltonhörspiel sprechen zwölf Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen aus der gewohnten Umgebung zurückgezogen und in psychiatrische Behandlung begeben haben.
Die Auszüge aus langen Gesprächen zeugen von Überforderung, Angst, Leistungsdruck – im Privaten wie Beruflichen. "Verirrhaus" bricht radikal mit der Ökonomie des Sprechens: Satzfragmente, Bruchstücke und Äußerungen fallen aufeinander – aneinander – durcheinander. Das Unausgesprochene wird hörbar.

Ton: Hans Greb
Produktion: BR/WDR 1972
Länge: 51'34

Paul Wühr (1927–2016) zählt zu den experimentellen Autoren deutscher Gegenwartsliteratur und gilt als Pionier des Originaltonhörspiels. Er arbeitete von 1949 bis 1983 als Volksschullehrer in Gräfelfing am Rand von München. Gleichzeitig schrieb er Gedichte, Prosaschriften und Hörspiele. Insbesondere mit der Technik der Sprachanalyse und Collage in seinen experimentellen Hörspielen der 1970er-Jahre erregte er Aufsehen. Seit 1986 lebte er in Passignano, Italien. Er erhielt viele Preise: 1972 den Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Preislied" (BR/NDR 1971), 2007 den Ernst-Jandl-Preis für Lyrik, zuletzt 2014 den Heimrad-Bäcker-Preis. "Verirrhaus" bildet mit "Preislied" und "Trip Null" die Hörspieltrilogie "So spricht unsereiner".