Operation Black Tulip
Am 5. September 1947 sollte sich das Leben des zehnjährigen holländischen Jungen Rudolf Tieben dramatisch verändern. "Um sechs Uhr kam die Polizei. Wir durften nur das Notwendigste zusammenpacken". Ein Viehtransporter brachte die Familie Tieben nach Nijmegen ins Lager.
"Nicht mal meinen Stabilbaukasten durfte ich mitnehmen", erinnert sich der alte Mann heute. Tieben ist Heimatvertriebener. Er war als holländischer Junge aufgewachsen. Sein Vater aber war als Deutscher in den 20er-Jahren als Gastarbeiter in die Niederlande gekommen.
Die Familie Tieben wurde Opfer der "Operation Black Tulip". So nannte die niederländische Regierung den Plan, alle Deutschen mit ihren niederländischen Frauen und Kindern zu deportieren. Nicht zur Bestrafung von Kollaborateuren oder Kriegsverbrechern, sagt der Historiker Melchior Bogaarts: "Es war eine ethnische Säuberung". 3691 Menschen wurden zwischen 1947 und 1949 aus ihrer holländischen Heimat vertrieben, bis der Kalte Krieg und Proteste der katholischen Kirche die niederländische Regierung ihre Operation schließlich abbrechen ließen.
Manuskript zur Sendung als pdf oder im Textformat.
Die Familie Tieben wurde Opfer der "Operation Black Tulip". So nannte die niederländische Regierung den Plan, alle Deutschen mit ihren niederländischen Frauen und Kindern zu deportieren. Nicht zur Bestrafung von Kollaborateuren oder Kriegsverbrechern, sagt der Historiker Melchior Bogaarts: "Es war eine ethnische Säuberung". 3691 Menschen wurden zwischen 1947 und 1949 aus ihrer holländischen Heimat vertrieben, bis der Kalte Krieg und Proteste der katholischen Kirche die niederländische Regierung ihre Operation schließlich abbrechen ließen.
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