Ökologie

An die Wand geklatscht

Wetterfrosch in einem Weckglas.
Der Frosch avancierte zu einem Symbol der Umweltschützer. © picture alliance / dpa / WILDLIFE/I.Elsner
Von Rolf Cantzen · 21.12.2014
Selbst bedrängte Prinzessinnen werfen Frösche heute nicht mehr an die Wand - vor allem aus tierethischen Gründen - vielleicht aber auch, weil die Hoffnung auf eine schlagartige Metamorphose der Vergangenheit angehört. Tatsächlich hat sich das Bild vom Frosch im Laufe von Jahrhunderten langsam, aber gründlich gewandelt.
In der Theologie des Mittelalters war der Frosch aufgrund von Lärm und Geruch ein teuflisches Wesen. In der Neuzeit änderte sich daran zunächst nichts: "… ein überaus kaltes und feuchtes Tier, ganz vergifft, erschröcklich, hässlich und schädlich". Im 19. Jahrhundert fand der Frosch Verwendung als eine Art Laborratte.
Schließlich wuchs die Sensibilität gegenüber diesem Tier. Der Rückgang der Froschpopulation symbolisiert seit Beginn der Ökologiebewegung im 20. Jahrhundert das Artensterben. Vereine zur Rettung und Zucht des Frosches haben ihre eigenen Zeitschriften und Handelsmessen. Der Frosch avancierte zu einem Symbol der Umweltschützer.
Produktion: DLF 2011