Neapolitanische Saga

Meine geniale Freundin (1/4 und 2/4)

Den schönsten Blick auf Neapel, den Vesuv und den Golf von Neapel hat man vom Castel Sant Elmo.
Neapel und der Vesuv: Hier ist die Heimat der Elena Ferrante-Heldinnen. © picture alliance/ dpa / Udo Bernhart
Von Elena Ferrante · 24.12.2020
Die erfolgreiche Roman-Tetralogie von Elena Ferrante - im deutschsprachigen Raum auch „Neapolitanische Saga“ genannt - erzählt die Geschichte der Freundschaft von Lila und Lenù. Einer lebenslangen Freundschaft, die aus der Perspektive von Lenù, wie Elena Greco von ihrer Familie und ihren Freunden gerufen wird, geschildert wird.
Das Leben der von ihr bewunderten Lila sowie das gemeinsame Aufwachsen im Rione, einem Armeleuteviertel Neapels, mit seinem Geflecht an familiären und nachbarschaftlichen Verbindungen, seinen Abhängigkeiten, den oberflächlichen Streitereien, den offensichtlichen und den verborgenen Grausamkeiten, bilden dabei ihren konstanten Bezugspunkt.
Von den 50er-Jahren bis in die Gegenwart erzählt Elena Ferrante die Entwicklung von Lila und Lenù, die aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Begabungen aus dem sozialen Gefüge des Rione herausstechen und doch in ihm verhaftet bleiben. Während es der eher ängstlichen und fleißigen Elena gelingt, sich zumindest äußerlich aus dem Rione herauszuarbeiten und zu schreiben, wird die geniale und furchtlose Lila ihn zeitlebens nicht verlassen. Hier ist jeder mit jedem verbunden, und die Menschen scheinen sich oft wie ferngesteuerte Marionetten an unsichtbaren Fäden durch dieses Viertel zu bewegen.
Von der gemeinsamen Schulzeit über Lilas frühe Hochzeit mit einem aufstrebenden Lebensmittelhändler, immer wieder wirken im Hintergrund Kräfte und Zusammenhänge, die die reflektierende Lenù oft erst im Rückblick begreift.

Meine geniale Freundin (1/4 und 2/4)
Neapolitanische Saga
Von Elena Ferrante
Aus dem Italienischen von Karin Krieger
Komposition: Ulrike Haage
Bearbeitung und Regie: Martin Heindel
Produktion: BR 2020
(Teil 3/4 und 4/4 am 25.12.2020)