Nach der Novelle von Henry James

Die Aspern-Briefe

Porträt von Henry James
Porträt von Henry James © Imago / United Archives International
Von M. E. Jenkins · 20.02.2016
Ein Journalist, der sich der Literaturwissenschaft verschrieben hat, macht es sich zur Aufgabe, das Werk des verstorbenen viktorianischen Autors Aspern zu erforschen. Dabei stößt er auf einen Hinweis, dass es unveröffentlichte Gedichte von Aspern geben könnte, welche dessen ehemalige Geliebte unter Verwahrung hält und nicht der Öffentlichkeit preisgibt.
Der Ich-Erzähler begibt sich als Untermieter unter einem fadenscheinigen Vorwand in den Palast und macht sich auf die Suche. Wer jedoch jetzt akribische nächtliche Durchsuchungen der geheimnisvoll-feuchten Palastgemächer erwartet, wird enttäuscht: der Erzähler bemüht sich, das Vertrauen der hochbetagten Vermieterin und deren Tochter zu erlangen, auf dass sie ihm freiwillig den Nachlass des Jeffrey Aspern aushändigen mögen. Das Vertrauen der Tochter gewinnt er, und sie scheint in der Tat bereit, ihm diese Gedichte zu übergeben, unter einer Bedingung, die selbst dem journalistisch abgebrühten Ich-Erzähler die Sprache verschlägt.
Hörspiel nach der Novelle von Henry James
Aus dem Englischen von Marianne de Barde und R. v. Marcard
Regie: Fränze Roloff
Mit: Brigitte König, Erika Dannhoff, Alf Marholm, Tilla Durieux
Produktion: HR 1960
Länge: 74'48

Henry James (1843-1916), in New York City geboren, Studium in New York, London, Paris und Genf, bevor er sich dauerhaft in England niederließ. Schrieb zahlreiche Erzählungen und Romane, aber auch Dramen, literaturtheoretische Schriften und Reiseberichte. Als Hörspiele außerdem: "(Die Erbin vom) Washington Square" (ORF 1976 bzw. MDR 2014), "Patina" (SRG 1966).