Nach dem Roman von Joseph Roth

Die Legende vom heiligen Trinker - La légende du saint buveur

56:34 Minuten
Der Schriftsteller Joseph Roth spaziert an der Seite einer Frau durch Paris.
Der Schriftsteller Joseph Roth verbrachte seine letzten Lebensjahre in Paris. © dpa / picture-alliance / Imagno/Austrian Archives
Von Joseph Roth · 18.12.2019
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Paris 1934: Jemand gibt dem Trinker Andreas 200 Francs. Das reicht für ein gutes Essen und einen Friseurbesuch. Am nächsten Tag findet er Arbeit und verdient 200 Francs. Gibt er das Geld zurück?
Die Legende vom heiligen Trinker führt uns ins Paris von 1934. Hier, wo Joseph Roth als Emigrant in elender Lage lebte, entstand die Erzählung vom heimatlosen Trinker Andreas aus Schlesien, dem unter den Brücken der Seine doch noch ein Wunder geschieht: Ein Fremder gibt ihm 200 Francs. Das Geld reicht für ein gutes Essen mit Wein, für eine Zeitung und sogar für einen Friseurbesuch am nächsten Morgen. Schon wieder ein Glückstag: Andreas findet Arbeit und verdient 200 Francs. Nun wird er das Geld zurückgeben, pünktlich zur Heiligen Messe am Sonntag. Oder gleich nach dem nächsten Pernod.

Die Legende vom heiligen Trinker - La légende du saint buveur
Zweisprachiges Hörspiel mit deutschem Erzähler
Von Joseph Roth
Übersetzung ins Französische: Cécile Wajsbrot
Bearbeitung: Helmut Peschina
Regie: Marguerite Gateau
Mit: Martin Engler, Philippe Magnan, Tony de Mayer, Christian Pelissier, Amélie Jallier, Jule Böwe, George Claisse, Camille Garcia, Olivier Perrier, Peter Davor, Karin Adrover, Michael Rotschopf
Musik: Jörn Lazarus
Geräusche: Sophie Bissantz
Ton: Jean Szymczak und Thorsten Weigelt
Produktion: Deutschlandradio Kultur/SR/France Culture 2007
Länge: 56'30

Joseph Roth (1894–1939) war österreichischer Schriftsteller und Journalist. Er lebte in Wien und Berlin, schrieb Romane und Erzählungen. Viele wurden als Hörspiele adaptiert: "Radetzkymarsch" (WDR/SWF 1962 und ORF 1969), "Hotel Savoy" (DLR Berlin 1994), "Hiob" (MDR 1999), "Die Kapuzinergruft" (ORF/NDR 2012). Am 30. Januar 1933 verließ Joseph Roth Deutschland 1933. Seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt. Verzweifelt über den Zustand Europas, starb er in einem Pariser Armenhospital an den Folgen seiner Trunksucht.