Mythos und Gegenwart deutscher Kolonialgeschichte

Glückauf in Tsumeb

Förderturm in der ehemaligen Bergwerksstadt Tsumeb, Namibia, Afrika.
Die stillgelegte Kupfermine in Tsumeb gehörte zu einer der wichtigsten Bergbauzentren Namibias. © picture alliance / Christian Handl
Von Beate Ziegs · 07.04.2020
Die Autorin besucht das Grab ihres Großvaters in Namibia. Der Erinnerungsraum der deutschen Kolonialgeschichte sowie der eigenen Familie trifft auf lebendige Gegenwart und die Frage, wie sehr die Vergangenheit wirklich vergangen ist.
Tsumeb ist eine Minenstadt im Norden Namibias, die der Familie der Autorin seit Generationen Stoff für Geschichten und Erinnerungen liefert. Es sind Geschichten von der Mutter, die dort geboren wurde. Vom Großvater, der bis zu seinem Tod 1927 in der Kupfermine arbeitete und in Tsumeb begraben ist. Fast 85 Jahre nach seinem Tod besucht Beate Ziegs als erste aus der Familie das Grab. Unweigerlich kommt es zur Konfrontation zwischen Mythos und Gegenwart, in der die Vergangenheit nicht wirklich vergangen ist – weder die des Großvaters, noch die der deutschen Kolonialzeit oder der Apartheid unter südafrikanischer Herrschaft.

Glückauf in Tsumeb
Vom Graben großer Löcher im losen Boden der Erinnerung
Von Beate Ziegs
Regie: die Autorin
Mit: Gabriele Blum, Anian Zollner, Uta Hallant, Jörg Petzold, Julia Brabandt, Eva Maria Kurz
Ton: Thomas Monnerjahn
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
Länge: 53'02
Eine Wiederholung vom 02.02.2013

Beate Ziegs, geboren 1952 in Iserlohn, studierte nach ihrem Zeitungsvolontariat Soziologie und Politologie. Sie war u.a. als Fachredakteurin für den Bereich "Energie und Umwelt" sowie als leitende Stadtplanerin im Sanierungsgebiet Berlin-Kreuzberg tätig, arbeitet als Autorin und Regisseurin überwiegend für den Hörfunk. Zuletzt: "Was zu sagen bleibt, ist immer eine Wolke. Die literarischen Qualitäten kondensierten Wassers" (Deutschlandfunk Kultur 2019) und "Die Macht der Bilder. Biafra, der Bürgerkrieg und die westliche Welt" (Deutschlandfunk Kultur 2020).