Mitternachtskrimi

Die letzte Visite (3)

Von Hans Gruhl |
Wer in der Klinik, fragt sich Dr. Bold, hatte Grund, zwei Krankenschwestern und einen Patienten umzubringen? Außer ihm selbst waren Dr. Bierstein bei der letzten Punktion des Anwalts Bergius anwesend, Dr. Pinkus, Fräulein Dr. von Stagg, die inzwischen ermordete Schwester Inge sowie Schwester Maria. Einer von ihnen ein Massenmörder? Unvorstellbar.
Bold und Stationsärztin von Stagg verabreden sich am Wasserturm, um ein Fenster ausfindig zu machen, hinter dem sie am Abend vor Annas Tod eine Taschenlampe flackern sahen. Hatte die Oberschwester gewusst, in wessen Zimmer sie das gestohlene Morphium suchen musste? Am Treffpunkt beugt sich der Röntgenologe über eine Luke, erhält einen Stoß, und der Deckel über ihm schließt sich. Bold sitzt im eiskalten Wasser in der Falle.

Bearbeitung: Hans-Georg Berthold
Regie: Friedhelm von Petersson
Komposition: Peter Schirrmann
Dr. Bold Martin Hirthe
Kommissar Nogees Arnold Marquis
Dr. Pinkus Horst Bollmann
Dr. Bierstein Bum Krüger
Oberschwester Maria Kläre Rapmund
Laborant Hermann Wagner
Pathologie-Professor Albert Venohr
Dr. Edeltraud von Stagg Alice Treff
Dr. Randers Helmut Heyne

Produktion: Sender Freies Berlin / Westdeutscher Rundfunk 1969
Länge: 42'55 (mono)

Hans Gruhl, am 25 Dezember 1921 in Bad Altheide/Schlesien geboren, promovierte zum Dr. med. und Dr. phil., war Seemann, Kinderarzt und Verfasser unterhaltsamer Romane. Zu seinen beliebtesten Büchern gehören die Geschichten um den Dackel Blasius ("Liebe auf krummen Beinen" und "Ehe auf krummen Beinen"). Gruhl war zudem einer der wenigen Vertreter deutscher Kriminalliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg, bevor 1962 der Boom des neuen deutschen Krimis einsetzte. Autoren wie Hans-Jörg Martin sehen in Gruhls heiter-spöttischen Kriminalromanen - insbesondere "Fünf tote alte Damen" - ihr literarisches Vorbild. Am 1. Oktober 1966 hat sich Gruhl beim Ausprobieren einer Szene für einen neuen Kriminalroman versehentlich erschossen.

Teil 4 am 29.12.