Mensch und Natur - Hörspiel

Atlas der abgelegenen Inseln

Die Schriftstellerin Judith Schalansky bei einem Gespräch im Stuttgarter zoologisch-botanischen Garten Wilhelma
Die Schriftstellerin Judith Schalansky © imago / Lichtgut
Von Judith Schalansky · 25.12.2018
Als „Atlas-Kind“ wollte Judith Schalansky terra incognita entdecken. Die Schriftstellerin und Buchgestalterin stieß auf ihren Forschungsreisen bis an die Ränder des Erdkreises vor – in erdkundlichen Folianten und Atlanten. Ein Hörspiel für alle, denen das Reisen im Kopf noch immer am nächsten liegt.
Es gibt rund um den Globus kein Fleckchen Erde mehr, das unentdeckt geblieben wäre. Jede Küste, jedes Eiland ist betreten, vermessen und in Besitz genommen worden. In den Atlanten hat Judith Schalansky aber dennoch fünfzig abgelegene Inseln entdeckt: "Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde". Inseln, die sich - weit entfernt von jeder Bounty-Romantik - aus der rauen See erheben, abweisend und karg die allermeisten. Und es haben sich auf ihnen schreckliche Begebenheiten zugetragen. Denn die Faszination der Entdecker verkehrte sich nur allzu oft in Entsetzen. "Das Paradies mag eine Insel sein", schreibt Judith Schalansky. "Die Hölle ist es auch."
Regisseur Thom Luz hat diese Ambivalenz aufgenommen und sie in eine faszinierende musik-theatralische Installation übersetzt. Diese nimmt die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Klangreise: eine vielschichtige Komposition aus Stimmen, Geräuschen und musikalischen Fragmenten - wie nicht von dieser Welt.
Mit Beatrice Frey, Günther Harder, Sophie Krauss, Oscar Olivo, u.v.a.
Der Atlas der abgelegenen Inseln, ein halb literarisches, halb kartografisches Buch von Judith Schalansky, erschien 2009.