Luks

Eine Frau zereisst ihr Hochzeitsfoto.
Die Fronten des familiären Kleinkriegs verlaufen quer durch die Wohnung. © picture alliance / ZB / Patrick Pleul
Von Johanna Olausson · 14.09.2014
Über eine harmlos klingende Anzeige lernt die zwölfjährige Luks die kleine Etel kennen und wird Teil eines Krieges, den die Eltern der kleinen Etel führen. Die wirksamste Waffe dieses Krieges ist die gemeinsame Tochter.
"Hallo, ich heiße Etel. Ich bin ein süßes Mädchen von vier Jahren, das einen Babysitter braucht." Über diese harmlos klingende Anzeige lernt die zwölfjährige Luks die kleine Etel kennen. Und deren Eltern Petra und Peter, die sich seit einem halben Jahr einen familiären Kleinkrieg liefern, dessen Front buchstäblich quer durch die Wohnung verläuft.
Die wirksamste Waffe und das empfindlichste Ziel dieses Krieges ist die gemeinsame Tochter. An Etel werden Exempel statuiert, mit denen die gegnerische Seite gestraft oder umgekehrt ihre Unmenschlichkeit bewiesen werden kann. Luks bespitzelt bald im doppelten Auftrag die Kontrahenten. So wird sie Teil eines Krieges, der die Grenzen zwischen Innen und Außen, zwischen Realität und Albträumen überspringt - eine beklemmende, surreale Parabel über sehr reale seelische Grausamkeiten.
Regie: Susanne Krings
Komposition: Ralf Haarmann
Mit: Mira Partecke, Luzie Kurth, Birte Schrein, Daniel Berger
Ton: Günther Kasper
Produktion: WDR 2007
Länge: 43'03
Johanna Olausson, geboren in Västra Frölunda, Schweden, lebt in Berlin als Autorin, Performerin und Musikerin.
Anschließend: Texte von Johanna Olausson