Leipziger Malklassen

Von Katrin Albinus |
Anfang der 1960er-Jahre brachte Bernhard Heisig die erste Malklasse der Leipziger Kunsthochschule auf den Weg. Damit bereitete er an der traditionsreichen Institution, bis dahin vor allem berühmt für Typografie und Buchkunst, den Boden für einen neuen Zweig der gegenständlichen Malerei, bekannt als "Leipziger Schule".
Was Heisig - und dessen Kollegen Mattheuer und Tübke - mit ihren Studenten schufen, erregte über die DDR hinaus Aufmerksamkeit: kraftvoll, farbstark und deutlich subtiler, als es einer Malerei des "Sozialistischen Realismus" im Westen zugetraut worden wäre.

Als Schüler in Heisigs Fußstapfen unterwegs war Arno Rink; Schüler Rinks war wiederum Neo Rauch. Beide entwickelten als Maler und Lehrer ihren ganz eigenen Stil. Neo Rauch wird denn auch zum Protagonist einer "Neuen Leipziger Schule" erklärt. Das geschäftsfördernde Label, ob alt oder neu, behagt allen, die gemeint sein sollen, wenig: Zu vielfältig sind die Positionen, die es vereinen soll. Unbestreitbar bleibt: Die drei Generationen sind verbunden durch ihr Verhältnis als Lehrer und Schüler. Und sie verbindet die Qualität ihrer Ausbildung.

Ein Feature über die ewigen Mühen der Malerei, über Lehrer und Schüler, Etikett und Inhalt.

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