"Lange möge es dauern"

Von Gerhard Klas · 09.09.2008
"Longo Mai" ist provencalisch und heißt "Lange möge es dauern". Unter diesem Namen wurde Anfang der 70er Jahre eine europäische Kooperative gegründet. Ihre Wurzeln waren die 68er-Bewegungen in der Schweiz und Österreich. Aber anders als andere linkspolitische Organisationen fühlten sich die Anhänger der Jugendorganisationen "Hydra" aus der Schweiz und die des "Spartakus" aus Österreich vom Leben auf dem Land angezogen. In den 70er Jahren haben sie in Frankreich und der Schweiz mehrere Kooperativen gegründet. Auch den Hof Stopar in Bad Eisenkappel in Kärnten, nahe der slowenischen Grenze.
Die deutschnationale Mehrheit der dortigen Bevölkerung hat die slowenische Minderheit immer wieder diskriminiert. Für die Kooperativenmitglieder von Longo Mai war das einer der Gründe, sich dort niederzulassen, wo sie nun seit mehr als dreißig Jahren leben. Alle sprechen heute Slowenisch. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten sind sie mittlerweile eine feste Größe im Dorf. "Die Heike von Longo Mai und der Dorfpfarrer, denen hört man hier zu", meint die Bäuerin eines Nachbarhofes. Fast wie bei Don Camillo und Peppone.


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