Krieg und Traumata

Was sie trugen

Der SchauspielerTrystan Pütter bei einer Studioaufnahme am Mikrofon.
Der Schauspieler Trystan Pütter bei einer Studioaufnahme zu dem Hörspiel "Was sie trugen". © Deutschlandradio / Sandro Most
Von Tim O‘Brien · 16.03.2014
Jahrzehnte nach dem Vietnamkrieg versuchte Tim O’Brien, das Erlebte zu verarbeiten. In seinen Erzählungen geht es nicht mehr "nur" um Vietnam - sondern um die universale Zumutung des Krieges.
Im Vietnamkrieg trug jeder Soldat in seinem Kampfgepäck auch einen Talisman, eine Erinnerung an Zuhause, einen Glücksbringer, der überlebenswichtig war.
Sie waren jung, sie hatten das Leben vor sich, und es war Krieg in Vietnam. Sie hatten die Pflicht zum "rechtmäßigen Töten" und sollten zugleich hohe ethische Werte verteidigen. Die Dinge, die sie bei sich trugen wie einen Talisman, ein zärtlicher Brief, eine Bibel, ein Damenstrumpf, die für sie mehr Gewicht hatten als ihr Kampfgepäck, konnten sie nicht retten.

Wer aus den Einsätzen zurückkehrte, den bedrängten oftmals lebenslange Traumata. Mittendrin in diesem Chaos: Tim O’Brien, der Jahrzehnte später versucht, das Erlebte zu verarbeiten. In seinen Erzählungen geht es nicht mehr "nur" um Vietnam - sondern um die universale Zumutung des Krieges.
Aus dem amerikanischen Englisch: Regina Rawlinson
Bearbeitung: Marion Czogalla, Gaby Hartel
Regie: Harald Krewer
Mit: Christian Redl, Tino Mewes, Nicolai Despot, Trystan Pütter, Janusz Kocjai, Florian Anderer, Moritz Vierboom, Sebastian Becker, David Reibel, Janus Torp, Lisa Hrdina, Uwe Müller u.a.
Ton: Thomas Monnerjahn

Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014
Länge: 70‘01
(Ursendung)
Tim O’Brien, geboren 1946 in Austin, Minnesota, Schriftsteller, schreibt besonders über seine Erlebnisse im Vietnamkrieg. Lehrt "Kreatives Schreiben" an der Texas-State-University. Zuletzt erschien der Roman: "July, July" (2002).