Kosovo

Allahs vergessene Kinder

Goraninnen in ihrer Festtracht am Georgstag
Goraninnen in ihrer Festtracht am Georgstag © Elke Windisch
Von Elke Windisch · 04.02.2014
Mit PC, VOIP und Webcam kommen viele besser zurecht als mit Rechnen und Schreiben, sogar Hausfrauen und Rentner. Denn nur über das Internet können sie die Enkel sehen, die in der Fremde geboren wurden. Die Goranen - slawische Muslime im Kosovo - sind bei den jugoslawischen Erbfolgekriegen zwischen die Fronten geraten.
Zu Hause werden sie diskriminiert, weil sie auf der Seite Serbiens kämpften. Dort werden sie geschnitten, weil sie albanische Familiennamen und den 'falschen' Glauben haben. Die Jüngeren jobben längst illegal im Ausland. Nicht mal zum Fest der Feste wagen sie sich nach Hause zum Đurđev dan Anfang Mai, wenn das Wiedererwachen der Natur gefeiert wird. In den Goranen-Dörfern liegt das Durchschnittsalter inzwischen bei weit über 60 Jahren. Am Beispiel der Großfamilie von Bejtullah und Hanka Nuhi erzählt das Feature die Leidensgeschichte der Goranen, die in Europa so gut wie unbekannt sind.
Produktion: DLF 2014