Kopfpauschale

Die deutsche Asylbürokratie und ihre Folgen

Der Schriftzug Asyl mit Gepäck tragenden Miniaturfiguren.
Das Feature deckt an Beispielen grundsätzliche Systemfehler auf: Warum beherbergt z.B. die bettelarme Stadt Wuppertal viel mehr Asylbewerber als das viel größere Düsseldorf? © imago / Ralph Peters
Von Achim Nuhr · 08.12.2015
Nach den Misshandlungen in Flüchtlingsheimen vor allem in NRW räumte der zuständige Innenminister Ralf Jäger im Herbst 2014 ein, dass man Standards aus dem Auge verloren habe. Inzwischen reisen immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland und das gesamte Asylsystem steht auf dem Prüfstand.
Städte fühlen sich von Landesregierungen allein gelassen, die Länder vom Bund. Das Feature deckt an Beispielen grundsätzliche Systemfehler auf: Warum beherbergt z.B. die bettelarme Stadt Wuppertal viel mehr Asylbewerber als das viel größere Düsseldorf? Warum bekommt Düsseldorf trotz gleich hoher "Kopfpauschalen" viel mehr Geld erstattet? Und warum lobt "Pro Asyl" trotzdem Wuppertal, wo Flüchtlinge besser leben würden als in der reichen Landeshauptstadt?
Trotz neuer Standards stößt der Autor in einem abgelegenen Wald auf ein Heim, aus dem die meisten Flüchtlinge mit unbekanntem Ziel verschwunden sind - der Briefkasten quillt über vor Behördenpost. Woanders warten Verfolgte seit Jahren auf ihr erstes Behördengespräch. Ein Jobcenter torpediert wegen Sprachdefiziten eine Ausbildung, wie der betroffene Flüchtling auf Deutsch erzählt.
Ein Feature über Zustände in der deutschen Asylbürokratie.
Produktion: HR/DLF/SWR 2015