Kölner Kongress 2017

In darkness let me dwell - Lieder aus der Finsternis

Polarnacht: Wissenschaftler arbeiten während der Eisstation auf dem Meereis.
"In darkness let me dwell - Lieder aus der Finsternis" wurde als Hörspiel des Monats Dezember 2016 ausgezeichnet. (Alfred-Wegener-Institut, Stefan Hendricks) © Alfred-Wegener-Institut, Helmhol
Von Merzouga  · 11.03.2017
Eine Hörspiel-Performance mit Christian Brückner, Lucas Niggli, Tobi Christl, Ulrike Schwab, Janko Hanushevsky und Luis Negron van Grieken.
"22. Juli. Nachts einen Orca-Angriff im Wedellmeer gehört. Seeleoparden, Krabbenfresserrobbe und die absteigenden 'Chirps' der Wedellrobbe. Plötzlich von fern das leise, hohe Klicken mehrerer Orcas, die mit Echoortung jagen. Irgendwann peilt ein Orca eines unserer Mikrofone an. Hellwach."
Vier Unterwassermikrofone des Alfred-Wegener-Instituts zeichnen rund um die Uhr die antarktische Unterwasserwelt des Wedellmeers auf. Ein Habitat von dschungelhafter Vielfalt in einer für den Menschen lebensfeindlichen Umgebung. Unweit des Observatoriums PALAOA ist vor hundert Jahren Sir Ernest Shackletons Trans-Antarktis Expedition genial gescheitert. Auf einem Schlitten wollte er den antarktischen Kontinent durchqueren. Sein Schiff Endurance wurde vom Packeis zerstört, bevor er überhaupt landen konnte. Im Winter 2016 bricht das Forschungsschiff Polarstern erneut in die Antarktis auf.
Das Duo Merzouga verbindet die Fiktion einer modernen Expedition und Shackletons Geschichte, die in lyrisch verdichteten Bildern erzählt wird, mit einer elektro-akustischen Komposition. Am Übergang von Wasser, Eis und Luft lösen sich die Genregrenzen auf. Es berühren sich Hörspiel und Klangkunst, Geschichte und Gegenwart, Wissenschaft und zeitgenössische Musik. Und wir tauchen ein in das letzte Habitat der Welt, das frei ist von Menschen gemachten Geräuschen.

Liveperformance aus dem Kammermusiksaal zum Kölner Kongress 2017.


Komposition & Regie: Merzouga
In der Lifeperformance mit
Christian Brückner und Ulrike Schwab
Gesang: Tobias Christl
Schlagzeug: Lucas Niggli
E-Bass: Janko Hanushevsky
Elektronik: Eva Pöpplein
Videoinstallation: Luis Negrón van Griecken

Redaktion: Sabine Küchler
Produktion: DLF/HR 2016

Unterstützt durch die Filmstiftung NRW und die AG Ozeanische Akustik des Alfred-Wegener-Instituts

Hörspielmagazin Extra:
In darkness let me dwell - The Dowland Project
Von Karl Lippegaus