Klassiker der russischen Literatur

Rothschilds Geige

Violine
Eine der wenigen Freuden des Protagonisten Jankow: Das Orchesterspiel. © picture alliance / Rolf Kremming
Von Anton Tschechow · 18.10.2016
Jakow Iwanow, Sargtischler und notorisch unzufriedener Geizkragen, kennt nur eines in seinem Leben: Sorgen. Eine einzige Mühsal ist dieses Leben, ein einziges Verlustgeschäft.
Und darum schreibt Jakow in seinem Büchlein nur das auf, was er nicht verdient hat. Da kommt ihm der Jude Rothschild, mit dem Jakow gelegentlich im gleichen Orchester zum Tanz aufspielt, gerade recht. An ihm, dem jämmerlichen Klarinettenflöter, kann er seine abgrundtiefe Unzufriedenheit abreagieren.
Regie: Fritz Zaugg
Komposition: Witek Kornacki
Bearbeitung: Fritz Zaugg
Mit André Jung, Norbert Schwientek, Renate Steiger, Wolfram Berger, Jürgen Cziesla, Albert Freuler, Klaus Henner Russius, Klaus Lehmann, Witek Kornacki
Produktion: DRS 1994
Länge: 48'

Anton Tschechow (1860 - 1904) war ein russischer Schriftsteller, Novellist und Dramatiker. Er entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt von Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich. Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. International ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie "Drei Schwestern", "Die Möwe" oder "Der Kirschgarten" bekannt. Mit der für ihn typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.