Klangkomposition: 100 Jahre Bauhaus

Tonspur Bauhaus

53:25 Minuten
Umbo (Otto Umbehr): Der rasende Reporter, 1926
Umbo (Otto Umbehr): Der rasende Reporter, 1926 © © Phyllis Umbehr/Galerie Kicken Berlin, VG Bild-Kunst, Bonn 2019, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Von Mariola Brillowska, Rafael Jové, Nadja Schöning, Hans Tutschku und Liping Ting  · 05.04.2019
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Künstler*innen erkunden die Aktualität der Gedanken von Gropius, Feiniger, Klee und Co.
Vor hundert Jahren begann die Bauhaus-Bewegung. Wie lebendig sind ihre Gedanken heute? Diese Frage beantworten fünf Künstlerinnen und Künstler mit kurzen Hörstücken. Zur Eröffnung des neuerrichteten "Bauhaus- Museum Weimar" haben sie sich mit dem Bau, seinen Exponaten und den Spuren der Moderne im Weimarer Stadtbild auseinandergesetzt.
"das ziel des bauhauses ist eben kein 'stil', kein system, dogma oder kanon, kein rezept und keine mode! es wird lebendig sein, solange es nicht an der form hängt, sondern hinter der wandelbaren form das fluidum des lebens selbst sucht!" (Walter Gropius)
Gruppenaufnahme der Bauhausmeister in Dessau (1926): v. l. n. r: Josef Albers, Hinnerk Scheper, Georg Muche, László Moholy-Nagy, Herbert Bayer, Joost Schmidt, Walter Gropius, Marcel Breuer, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger, Gunta Stölzl und Oskar Schlemmer. 
Die Bauhausmeister (1926): Josef Albers, Hinnerk Scheper, Georg Muche, László Moholy-Nagy, Herbert Bayer, Joost Schmidt, Walter Gropius, Marcel Breuer, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger, Gunta Stölzl und Oskar Schlemmer (v.lks.)© dpa / picture-alliance / akg

Ursendung
Tonspur Bauhaus
Fünf Hörstücke
Von Mariola Brillowska, Rafael Jové, Nadja Schöning, Hans Tutschku und Liping Ting
Produktion: Klassik Stiftung Weimar/Bauhaus-Museum Weimar/Deutschlandfunk Kultur 2019
Länge: 53'18

Nachmittags im Gropiuszimmer
Von Mariola Brillowska
Schiller und Goethe steigen aus ihren Särgen im Walter Gropiuszimmer in Weimar samt Pferd und Giraffe ab. Goethe misst das Zimmer mit den Füssen aus, während sich Schiller auf der gelben Couch von seinem Tuberkulose-Hustenanfall erholt. Da hilft nur Pferdesalbe, Fusselrolle, Kreis, Quadrat, Dreieck, Teppichklopfer und Trompete.
Mariola Brillowska, o.T., 2019
© © Mariola Brillowska

KlangPostkarte: Bauhaus-Museum Weimar
Von Nadja Schöning
Das Hörstück ist ein imaginärer Rundgang durch das neu erbaute Bauhaus-Museum in Weimar. Getragen auf einer Klangbilder schaffenden Komposition, führt eine Dialogebene imaginativ durch die Themen-Räume. Der Text von Nadja Schöning resümiert dabei die im Museum aufbereitete Geschichte des Bauhauses, komprimiert als assoziative KlangPostkarte.
KA-FUKU WA AZANAERU NAWA NO GOTOSHI, PapierLandschaft, 2019
© © Fanny Schoening

AriaS
Von Liping Ting
"AriaS" – Eine Polyphonie aus Körpern, die außer Atem geraten und einer sich vermischenden Klang-Poesie. Das Stück schafft eine neue Hörumgebung, die angesichts der Krise des globalen Wandels zum Atmen frischer Luft einlädt.
Liping Ting, Time's Spiral, Videostill der Live-Performance, Quebec, Canada, 2010
© © Liping Ting

Spannungsresonanzen - Hommage à Kandinsky
Von Hans Tutschku
Das Hörstück für das Bauhaus-Museum Weimar ist eine imaginäre Klangreise in Weimars Ambiente vor 100 Jahren. Wie klang es zu einer Zeit, als Kunst und Industrie aufeinander trafen - als bestehende Abgrenzungen aufgelöst wurden, um neue Kreativitäts-Räume zu schaffen - als Künstler und Handwerker unterschiedlichster Herkunft und mit sehr individuellen Konzepten und Visionen eine neue Welt erschufen? Lassen Sie sich mitnehmen auf einen kurzen, fiktiven Ausflug in diese Jahre.
Hans Tutschku, Agreement, aus der Fotoserie
© © Hans Tutschku

Die Verschiebung der Schräge
Von Rafael Jové
Störleime, Punktkorrosionen und Muschelausbrüche, Champagnerkreiden, Chenillefäden und korrespondierende Kettköper. Bevor die historischen Bauhaus-Objekte in die Ausstellung wandern, sind sie bereits ausgiebig von unfassbar fachkundigen Menschen begutachtet und behandelt worden. Ein Besuch bei den RestauratorInnen der Klassik Stiftung Weimar.
Candy Welz, o. T., 2019, KSW
© © Candy Welz