Kasimir und Karoline

Von Ödön von Horváth · 01.09.2013
Deutschlandradio bietet einzelne Hörspiele für sieben Tage zum Nachhören hat. Diesmal: "Kasimir und Karoline". Ödön von Horvath schrieb dieses "Volksstück in 117 Szenen" unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Massenarbeitslosigkeit.
Der Lastwagenfahrer Kasimir, der gerade seine Arbeit verloren hat, macht seiner Braut Karoline in lapidaren Worten klar, "daß, wenn der Mann arbeitslos wird, die Liebe seiner Frau zu ihm nachlässt, und zwar automatisch".

"Kasimir und Karoline" spielt mit seinen pointierten, oft anekdotisch gebauten Szenen überwiegend auf dem Rummelplatz, der - wie es Julius Bab, Dramaturg am uraufführenden Leipziger Schauspielhaus, 1932 formuliert hat - "nicht so sehr Karussell ist, als vielmehr Spiegel der unglücklich verstädterten Menschen".

Bearbeitung und Regie: Hans Lietzau
Mit: Hans Putz, Ruth Drechsel, Rudolf Rhomberg, Hans Clarin, Inge Wolffberg u.a.
Ton: Siegbert Bienert
Produktion: RIAS Berlin 1963
Länge: 76‘26


Ödön von Horváth (1901-1938), österreichisch-ungarischer Schriftsteller. Schrieb Prosa und Theaterstücke. 1938 emigrierte Horváth nach Paris. Am 1. Juni 1938 wurde er während eines Gewitters von einem Ast erschlagen.