Hörspiel nach Raoul Schrott über das Abwesende

    Inventur des Sommers

    83:17 Minuten
    Einer jungen Frau wehen die braunen Haare ins Gesicht und sie schaut in den Himmel.
    © Elia Pellegrini / unsplash
    Von Raoul Schrott · 26.03.2023
    Audio herunterladen
    Schrotts ‚Inventur‘ ist eine poetische Reflexion über das Absente, den Zwischenraum, dessen was da gewesen ist und seinen Abdruck in der Welt oder in den Gedanken und der Erinnerung des Autors hinterlassen hat.
    Können wir erst dann wirklich über die Dinge nachdenken, wenn sie als reale Objekte abwesend sind? Im Fokus von Raoul Schrotts Betrachtungen steht das Wesen der Dinge und des Menschen als das Belebte, das, was bleibt und oft gerade erst im Sinnen über seine Abwesenheit an Bedeutung gewinnt. Gemeinsam mit der Regisseurin Katja Langenbach erläutert er im Gespräch Fragen der Wahrnehmung, des Sehens wie des Sehnens; die beiden sprechen über die Figur der Muse und der Rolle der Lyrik im Spiel zwischen Präsenz und Absenz. Es ist den Worten selbst schließlich inhärent, dass sie stets auf etwas anders als auf sich selbst verweisen. Neben dem Absenten wird so auch das Vergängliche greifbar und das, was unser kollektives Gedächtnis seit Zeiten bewegt, beschäftigt und bewahrt.
    Raoul Schrotts Gedichte werden von den Musiker:innen Sophia Kennedy, Maeckes, Schorsch Kamerun, Charlotte Brandi und Mario Marchisella vertont.

    Ursendung
    Inventur des Sommers
    Von Raoul Schrott
    Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach
    Mit: Thomas Douglas, Christian Baumbach, Judith Hofmann sowie dem Autor Raoul Schrott und der Regisseurin Katja Langenbach
    Songs zu Gedichten von Raoul Schrott: Charlotte Brandi, Schorsch Kamerun, Sophia Kennedy, Maeckes, Mario Marchisella
    Musik, Ton und Technik: Mario Marchisella

    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023
    Länge: ca. 85'00

    Raoul Schrott, 1964 in Tirol geboren, Schriftsteller, Lyriker, Literaturwissenschaftler, Komparatist, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Literaturpreise, u.a. für seine Neuübertragungen „Ilias“, „Hesiod: Theogonie“ und „Gilgamesh Epos“. Nach seinen Texten entstanden viele Hörspiele, z.B. die Reihe „Erste Erde Epos“ (BR 2013–2016) oder der Zwei-Teiler „Euripides: Die Orestie“ (Deutschlandfunk Kultur 2021)