"Ich muss unbedingt eine Deutsche werden - hat Mama gesagt"
"Ein Polenbengel? Das ist nichts für dich, mein Kind, du bist doch etwas besseres, oder? ... Diese ganze polnische Wirtschaft überall, die müssten erstmal eine ordentliche, eine deutsche Regierung bekommen." Doch das Kind mochte die Menschen, die seine Mutter, die Tanten und die in den Westen geflohenen Verwandten als 'Zerstörer deutscher Kultur' beschimpften. Es lernte, Tabus zu brechen und seiner eigenen Wahrnehmung zu trauen.
Als Erwachsene, 1974, beteiligte sich Britta Wuttke dann anonym an einem Literaturwettbewerb zum Thema "30 Jahre polnisches Pommern". Tagsüber arbeitete sie als Ärztin, nachts schrieb sie wie besessen über ihr Aufwachsen als Deutsche in Polen. Die "Wojwodschaft Szczecin" wollte mit diesem Wettbewerb umgesiedelte Polen ansprechen und keine Deutschen, die nach dem Krieg geblieben waren. Doch Britta Wuttkes Buch wurde berühmt - in Polen.
Manuskript zur Sendung als pdf oder im Textformat.
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