Ich bin so gierig nach Leben (1)

Brigitte Reimann schreibt über den Kulturbetrieb hinter dem Eisernen Vorhang
Brigitte Reimann schreibt über den Kulturbetrieb hinter dem Eisernen Vorhang © Deutschlandradio
Tagebücher und Texte von Brigitte Reimann · 21.03.2007
"Ich bin jung, ich bin sinnlich und rasch entflammt. Ich habe schreckliche Angst vor dem Altern. Warum soll ich mein Leben nicht genießen? In zehn oder 20 Jahren ist alles vorbei - wenn ich nicht schon früher sterbe", schrieb Brigitte Reimann 1955 mit 22 Jahren.
Gierig stürzt sie sich in das Leben, stößt an Grenzen, sucht sie zu überschreiten. Im Privaten, im Politischen. Liebeskrisen, Ehekrisen, politische Desillusion und immer wieder ein Neuanfang bei sich selbst. Ihre früheren Bücher verstieß sie wie "missratene Kinder". Kontinuität fand sie jedoch im Schreiben ihrer Tagebücher, die von 1955 bis 1970 erhalten sind. Eine ungeschminkte Innenbeschreibung des DDR-Kulturbetriebs und zugleich das "journal intime" einer lebenshungrigen Frau.

Hörspielbearbeitung und Regie: Barbara Plensat
Darsteller: Renan Demirkan, Winnie Böwe
Produktion: Norddeutscher Rundfunk/ DeutschlandRadio Berlin 2000
Länge: 33'54

Brigitte Reimann (1933-1973) war Lehrerin, bevor sie 1955 als Autorin tätig wurde. Erzählungen, Romane und Hörspiele (zum Beispiel "Ein Mann steht vor der Tür" 1960). Der 1974 erschienene Roman "Franziska Linkerhand" wurde als Hörspiel in Ost und West produziert.

Anschließend:
Essay über DDR-Autorinnen der Nachkriegszeit

2. Teil am 28. März 21:33 Uhr

Siehe auch Feature am 31. März