Hörspielrevue zu Ausbeutung und Privilegien

Sklaven leben

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Sklaverei: Offiziell abgeschafft, aber sie ist nicht vorbei. © Safal Kraki by unsplash
Von Konstantin Küspert · 14.10.2020
Koloniale Vergangenheit, geerbte Privilegien und moderne Sklaverei: Wie reagieren auf die eigene Verstricktheit in diese Strukturen? Die Diskrepanz zwischen Handlung und Haltung zeigt sich an der Supermarktkasse.
Nach jahrhundertelangem Kampf ist die Sklaverei offiziell abgeschafft – aber sie ist nicht vorbei. Rassismus und geerbte Privilegien sind weiterhin manifeste Strukturen. Der "Global Slavery Index" nennt die erschreckende Zahl von aktuell 40 Millionen Sklaven. Dazu zählen ausgebeutete Kinder, Prostituierte und Zwangsarbeiter – alle Menschen, die verdinglicht werden. Globale Warenströme erleichtern die Verschleierung von Unterdrückungsmechanismen, die hinter vielen Produkten stecken. Ist Konsum ohne Ausbeutung überhaupt möglich? Und, falls ja, für wen? Beim Griff zur günstigen Ware tut sich leicht eine Diskrepanz zwischen Handlung und Haltung auf. "Und wo ist eigentlich mein Privilegienrucksack?" Eine unterhaltende und doch nachdrückliche Hörspielrevue, die ermutigt, die eigene Position zu überdenken.

Sklaven leben
Von Konstantin Küspert
Funkeinrichtung: Burkhard Schmid
Regie: Jan-Christoph Gockel, Burkhard Schmid
Mit: Komi Togbonou, Katharina Kurschat, Sebastian Reiß, Christopher Pütthoff, Torsten Flassig, Luana Velis, Martin Brüggemann, Kevin Polk
Ton: Roland Grosch, Thomas Rombach, Melanie Inden
Produktion: HR 2019
Länge: 44'26

Konstantin Küspert, 1982 in Regensburg geboren, Autor, Übersetzer und Dramaturg. Nach dem Studium der Germanistik, Politik und Philosophie an der Universität Wien studierte er Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Er war Schauspieldramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo er u.a. gemeinsam mit dem Regisseur Jan-Christoph Gockel Stückentwicklungen zum NSU und der NSA realisierte. 2017 erhielt Küspert für "europa verteidigen" bei den Mülheimer Theatertagen den Publikumspreis. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er Dramaturg am Schauspiel Frankfurt.