Hörspielmagazin Extra: Zum 125. Geburtstag

Himmel und Hölle - George Grosz' Berliner Jahre

Der wohl bekannteste und schärfste Satiriker der 1920er-Jahre, der Maler und Grafiker George Grosz, an der Staffelei (undatiert). Er war einer der Gründer der Berliner Dada-Gruppe, während des Nationalsozialismus lebte er in der Emigration.
Der Maler und Grafiker George Grosz © picture alliance / dpa / Röhnert
Von Thomas Zenke · 24.07.2018
Ragtime, "Mister Meschugge" und das Café Größenwahn in Berlin: Das alles liebte der Künstler George Grosz. Daher zog es ihn nach seinen Studien an der Dresdner Kunstakademie 1912 in die Metropole, auch, um dort sein Skizzenbuch zu füllen.
George Grosz meldet sich im November 1914 freiwillig zum Militär. Sechs Monate später gilt er als dienstuntauglich. Im Januar 1917 wird er erneut einberufen - Nervenzusammenbruch.
Er karikiert die Gesundbeter, wird Kommunist, entwickelt sich zu einem Physiognomiker der herrschenden Klasse, kämpft gegen Ausbeutung, malt mit blutroter Palette die Großstadt als Hure Babylon.
Seine Arbeiten im Malik-Verlag bringen ihn von 1920 an immer wieder vor Gericht. Bei der Rechten ist vor allem eine Zeichnung verhasst: "Maul halten und weiter dienen". Sie zeigt Christus am Kreuz mit Gasmaske und Soldatenstiefeln. Grosz entkommt wenige Tage vor Hitlers Machtergreifung in die USA.

Regie: Thomas Zenke
Mit Claudia Mischke, Falk Rockstroh, Bruno Winzen, Jochen Langner, Matthias Ponnier, Hans Bayer

Produktion: DLF 2010
Länge: 49'44