Georg Büchner (1813 - 1837), Dramatiker, Dichter, u.a. "Dantons Tod", "Woyzeck", "Leonce und Lena".
Leonce und Lena

Das vergnügliche Stück ist eine literarisch meisterhafte Rebellion gegen die sinnlose Vernunft der konformen Welt.
Prinz Leonce trachtet danach, der dümmlichen Bevormundung seines Vaters zu entfliehen. Prinzessin Lena interessiert ihn nicht. Erst nach turbulenten Ereignissen, voll übermütigen Witzes und ironischer Pointen, entdeckt er, was er an ihr hat.
Büchners Komödie vom lebensmüden Traumprinzen, der nicht gewillt ist, seinen romantischen Idealen mehr zu gönnen als einen halbherzigen Ausbruchsversuch aus dem operettenhaften Fürstenhof, ist keineswegs harmlos: Die wortspielreiche Ironie und virtuos artikulierte Absurdität entlarven nicht nur das zeitgenössische Bedürfnis nach Genie und Heros als irrationalistischen Eskapismus, sondern treffen auch die Hohlheit eines Adels, der das Volk für sich arbeiten lässt und selber nur eines kennt: dekadente Langeweile. Die beißende Kritik an der provinziellen Kleinstaaterei zur Zeit des Deutschen Bundes ist hinter der Maske der Komödie unübersehbar.
Regie: Gert Westphal
Komposition: Peter Zwetkoff
Mit: Oskar Werner, Gertrud Kückelmann, Werner Krauß u.a.
Produktion: SWF 1957
Länge: 62'48
Komposition: Peter Zwetkoff
Mit: Oskar Werner, Gertrud Kückelmann, Werner Krauß u.a.
Produktion: SWF 1957
Länge: 62'48
anschließend:
Selbsthass und Zärtlichkeit - Der Prix Europa 2015 von Jochen Meißner