Hörspiel zu Spätfolgen einer Flucht

Von einem zum anderen Tag

Hinter einer Blumenwiese auf dem Gelände des Weltkulturerbes Völklinger Hütte zeigt sich ein voluminöser Industriebau.
. © picture alliance / dpa | Oliver Dietze
Von Simone Kucher · 04.05.2021
Nach über 70 Jahren kehrt Fanny Löwitt zum ersten Mal an den Ort zurück, der für sie Heimat war: ein kleines Dorf in Tschechien, das sie 1945 im Zuge der „wilden Vertreibungen" verlassen musste.
Jetzt ist sie über 80 und mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin unterwegs zu ihrem Geburtshaus. Um dort etwas wiederzufinden, was sie vergessen hat - die Erinnerung an eine verlorene Welt und an Ereignisse, die sie lange Zeit lieber vergessen wollte. Eine Lücke, die sich auch auf die nachfolgenden Generationen übertragen hat. Jede der Frauen hat ihre eigene Strategie entwickelt, mit diesem Erbe der Vergangenheit umzugehen. Doch auf der Reise brechen Konflikte auf, die lange überspielt wurden, und es treten Erinnerungen hervor, die sich nicht länger verdrängen lassen. - Ein Psychogramm über die Spätfolgen von Flucht und Vertreibung.

Von einem zum anderen Tag
Von Simone Kucher
Regie: Claudia Johanna Leist
Mit Christel Peschke, Martina Gedeck und Elisa Schlott
Produktion: WDR 2017
Länge: ca. 49''