Hörspiel

Wie ich einen Hund gegessen habe

Boris Aljinovic am Set seines letzten Tatort-Drehs
Der Schauspieler Boris Aljinovic © imago stock&people/Jakob Hoff
Von Jewgenij Grischkowez · 10.09.2019
Ein ehemaliger sowjetischer Matrose erzählt von seinem Dienst bei der Kriegsflotte am Stillen Ozean. Es sind Erinnerungen an die siebentägige Bahnfahrt durch immer gleiche Birkenlandschaften nach Wladiwostok, an die Kutterfahrt zur berüchtigten Marine-Basis, an das morgendliche Massenpinkeln in den Ozean, an die öde Dienstzeit in dem engen U-Boot und an die mannhaft hingenommenen Erniedrigungen.
Ein beiläufiger Bericht, der von der Sehnsucht nach Zuhause überschattet ist. Aber für einen entlassenen Matrosen gibt es kein Zuhause mehr. Das Zuhause ist versperrt, das Ich, das einmal dort gelebt hat, ist ausgelöscht. Er ist sich fremd geworden. Unterwegs im eigenen Bewusstseinsstrom sucht er nach Worten, nach Bildern, nach Episoden - nach Erzählbarem, um auszudrücken, was ihm passiert ist. Und was ihm dazu einfällt, lässt er unreflektiert nebeneinander stehen, durchspielt und bestaunt immer wieder das ihm Geschehene.

Wie ich einen Hund gegessen habe
Von Jewgenij Grischkowez
Aus dem Russischen von Stefan Schmidke
Komposition: Tobias Morgenstern
Regie: Gabriele Bigott
Mit Boris Aljinovic

Produktion: SFB/ORB 2001
Länge: ca. 49'