Hörspiel

Und ich erinnere mich an das Meer

Von Mohammed Dib |
Menschen verschwinden oder versteinern: Die Stadt wird zum Labyrinth, beherrscht von Minotauren mit Flammenwerfern und gefährlichen Mumien mit erstarrten Gesichtern. Hoffnung auf Rettung kommt von den Frauen und dem Meer.
Eine Stadt im Ausnahmezustand, irgendwo in Nordafrika. Menschen tauchen plötzlich auf, niemand weiß, woher. Nachts treffen sich die Leute vor ihren Häusern, geweckt von fremdartigen Geräuschen – man munkelt, sie kämen aus der unterirdischen Stadt. Überfälle der Spiroviren, Minotauren und Iriaceen verbreiten Terror, Mauern versperren plötzlich den Weg, und Verschwundene kehren als Versteinerte zurück, unfähig, von dem erlebten Grauen zu erzählen. Ein Mann streicht Tag für Tag durch die Gassen der Kasbah und sucht nach Erklärungen.

Und ich erinnere mich an das Meer
Von Mohammed Dib
Bearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt
Übersetzung aus dem Französischen: Helga Walter
Mit: Ingo Hülsmann
Komposition: Ronald Steckel
Ton: Peter Kainz
DLR Berlin 2004
Länge: 75'05
Eine Wiederholung vom 05.03.2025

Mohammed Dib (1920–2003) gehört zu den Gründern der algerischen Nationalliteratur. Er stammt aus Tlemcen und war ursprünglich Weber, Buchhalter, Volksschullehrer, Dolmetscher und Journalist. Dib schrieb Gedichte, Theaterstücke, Märchen und Romane.