Hörspiel über eine schmerzhafte Liebe

Lila und Fred

61:31 Minuten
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Friedrich Schillers Jugenddrama "Kabale und Liebe" auf den Prüfstand des 21. Jahrhunderts gestellt © EyeEm / Mario Brandao
Von Cristin König · 03.05.2020
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Das Hörspiel erzählt die Geschichte von Lila und Fred, sie sind ein Paar. Doch – angelehnt an Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ – dürfen sie ihre Liebe nicht leben. Sie treffen sich daher heimlich.
Fred, Sohn eines Industriellen, soll den Vater durch eine Geldheirat vor der Pleite retten. Lila, die Tochter eines Musikers, der jetzt als Firmen-Hausmeister arbeitet, sorgt sich um den erkrankten Vater. Sie wird umworben von dem Assistenten des Chefs. Mit dessen Zustimmung und in eigenem Interesse will er dem Sohn die Freundin ausspannen.
Aus der Jurybegründung zum Hörspiel des Monats August 2016:
"Erstaunlich, wie gut dieses Experiment funktioniert: Cristin König hat Friedrich Schillers Jugenddrama "Kabale und Liebe" auf den Prüfstand des 21. Jahrhunderts gestellt – und siehe da, der Klassiker hält phantastisch stand. Schillers Rhetorik hat die Autorin in ein eigenwillig atemloses Stammeln übersetzt. Diese Kunstsprache entspricht exakt den Zumutungen eines moralisch korrupten Geldadels, die einem die natürliche Sprache verschlagen können. Mit der Zuspitzung der Ereignisse wandelt sie sich zum puren Angstdiskurs: Ihr steht akustisch sozusagen der Schweiß auf der Stirn. Mit sparsamen, aber extrem wirkungsvollen klanglichen Mitteln wird die Dramatik der Handlung geschärft. Kurze Phrasen, manchmal beiläufig gespielt im Hintergrund, manchmal als Interpunktion explodierend eingesetzt. Eine großartige Leistung von Friederike Bernhardt und der Regie."

Lila und Fred
Frei nach Friedrich Schillers "Kabale und Liebe"
Von Cristin König
Regie: die Autorin
Mit: Claudia Eisinger, Sebastian Schwarz, Jenny Schily, Jörg Hartmann, Arnd Klawitter
Komposition: Friederike Bernhardt
Ton: Thomas Monnerjahn
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016
Länge: 61'25
Eine Wiederholung vom 14.08.2016
Ausschnitt
Anschließend:
Kabale und Liebe - Versuch einer Wirkungsgeschichte (Ausschnitt)
Von Walter Höller
Produktion: HR 1955
Länge: 25‘12

Cristin König, geboren 1965 in Trier, Schauspielerin, Autorin und Regisseurin für Theater, Film und Hörspiel. Als Schauspielerin mit festen und freien Engagements an großen deutschsprachigen Bühnen. 2011 Regiedebüt mit ihrem Stück "Die Wohngemeinschaft" am Maxim Gorki Theater Berlin. "Lila und Fred" (Deutschlandradio Kultur 2016, Hörspiel des Monats August) "Meine Erinnerungen reißen mich in Stücke" (Deutschlandfunk Kultur 2018, Hörspiel des Monats Juni), "Moor-Schwestern" (Deutschlandfunk Kultur 2019).
Die Autorin Cristin König
.© Deutschlandfunk Kultur / Anke Beims